Derby kurios: Hattstedt gewinnt gegen sieben Husumer
HATTSTEDT ( Björn Gutt) - Derby, Freitagabend, Flutlicht – Fußball-Herz, was willst Du mehr? Die Voraussetzungen für einen besonderen Fußball-Abend beim Spitzenspiel der Kreisliga Nord-West zwischen dem verlustpunktfreiem Klassenprimus TSV Hattstedt und der Oberliga-Reserve des großen Nachbarn Husumer SV (2:0) konnten besser nicht sein.
Und dann wurde es auch noch kurios. Denn die Stormstädter beendeten das Spiel mit lediglich sieben Akteuren. Nach der Roten Karte für Spielertrainer Benjamin Gielow (57. Minute, Notbremse) mussten gleich drei weitere Husumer den Platz jeweils nach einer Ampelkarte für wiederholtes Foulspiel verlassen: Sascha Thölen (68.), Christoph Asmus (79.) und Fereg Algin (82.).
„So etwas habe ich auch noch nicht erlebt, aber alle Entscheidungen des Schiedsrichter-Gespanns waren zumindest vertretbar“, meinte Hattstedts Co-Trainer Dennis Schulte. Sein Gegenüber Benjamin Gielow, dessen Mannschaft bis zu den Platzverweisen dem Topfavoriten auf Meisterschaft und Aufstieg einen großartigen Kampf lieferte und noch nicht einmal das schlechtere Team war, bemängelte hingegen fehlende Cleverness. „Wir haben uns heute leider selbst entscheidend dezimiert, auch wenn keine groben Foulspiele dabei waren. Trotzdem müssen wir, gerade bei einer Gelb-Vorbelastung, etwas vorsichtiger zu Werke gehen.“
Bis zu seiner eigenen Roten Karte – eine etwas harte Entscheidung – war eine knappe Stunde vergangen, in der Hattstedt zwar mehr vom Spiel hatte, aber im Angriff völlig ideenlos wirkte, auch weil die HSV clever verteidigte. Nachdem auch Sascha Thölen vorzeitig zum Duschen geschickt worden war, verursachte Husums Keeper Christoph Asmus den letztendlich ausschlaggebenden Strafstoß und sah ebenfalls gelb-rot. Der Ex-Husumer Bosse Wullenweber besorgte vom Punkt mit seinem fünften Saisontreffer (80.) die Hattstedter Führung. Als auch Fereg Algin gehen musste (82.), drohte bei einem weiteren Feldverweis sogar der Abbruch.
Das wäre einem trotzdem recht fairen Spiel jedoch nicht gerecht geworden, sodass Malte Stephan Uebler mit dem 2:0 einen sportlichen Schlusspunkt setzte.
„Dass die Husumer sich selbst geschlagen haben, war natürlich Glück für uns. Wir haben einen gebrauchten Tag erwischt und das Spiel wäre ansonsten wahrscheinlich 0:0 ausgegangen“, meinte Schulte nach einem denkwürdigen Abend. |