Mai 1977


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Husum 18 / 25 Jahre Vereins-Nachrichten |
Erinnern Sie sich?
Und hier nun die wahllos herausgegriffenen Artikel, die in den letzten 25 Jahren in unseren Vereinsnachrichten erschienen, wobei der Schwerpunkt selbstverständlich auf Artikel gerichtet wurde, die in den ersten 10 bis 15 Jahren veröffentlicht wurden. Sicher werden - soweit in den Artikeln unser Verein betroffen wurde - viele ältere 18er sich noch an das eine oder andere Ereignis erinnern |
Otto Heinrich Krüger |
1. Ausgabe am 1. Mai 1952: |
"Markstein im Vereinsleben"
Der Sport in Husum soll mit allen Mitteln gefördert werden. Das ist umso notwendiger, als im Sommer 1953 mit der provisorischen Fertigstellung des Stadions in Dreimühlen aus Anlaß des 350 jährigen Stadtjubiläums zu rechnen ist, bei dem auch die Leibesübungen gebührend zu Worte kommen. In unserem Verein hat es in jüngster Zeit nicht an Erwägungen gefehlt, wie eine neue Aufwärtsentwicklung am besten und gründlichsten erreicht werden kann. Wir glauben, daß für die Förderung der Kameradschaft Vorstand und Ausschüsse sichere Garanten sind und hoffen zuversichtlich, daß der HFV 1918 bald wieder stark genug ist, um in der Fußball-Spitzenklasse des Landes ein ernstes Wort mitreden zu können. Das Streben nach einer möglichst breiten Leistungsfront ist die Voraussetzung für einen neuen Aufstieg und eine bessere Zukunft, die wir alle sehnlichst herbeiwünschen.
Als ein vorzügliches Mittel zur Festigung der Zusammengehörigkeit betrachten wir unsere heute erstmalig erscheinenden "Vereinsnachrichten", die nun regelmäßig einmal im Monat unseren Mitgliedern und Freunden zugestellt werden. Mögen sie den Weg der Leistung weisen, neue Bahnen erschließen und den Idealen des Sports treu bleiben: "Wir müssen zum Höchsten streben, immer mit fairen Mitteln kämpfen und auch Niederlagen mit Anstand und Würde ertragen können."
Reifen und doch jung bleiben, ist die Aufgabe der Jugend. Rein in Gesinnung, treu in Gemeinschaft, verbunden mit Volk und Vaterland ist unser Hochziel. Denken wir immer daran, was der vor 15 Jahren verstorbene Gründer der Olympischen Spiele Baron Pierre de Coubertin einmal gesagt hat und wandeln es auf unsere Verhältnisse ab:
"Der Sinn der Olympischen Spiele liegt nicht im Siegen, sondern im Teilnehmen; nicht Erobern, sondern ritterlich kämpfen ist das Wesentliche im Leben." |
Kurt Klawitter |
Ausgabe September 1952: |
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Was sagt die Öffentlichkeit? |
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Weitere Stimmen über unsere Vereins-Nachrichten
"Ihre Vereins-Nachrichten beweisen mir, daß Husum 18 auf dem rechten Weg ist. Mögen Gesundheit des Körpers, Sauberkeit des Charakters und eine gute Gesinnung stets die obersten Ziele der deutschen Jugend sein, die berufen ist Deutschland zu einem Hort des Friedens und der Freiheit zu machen. Immer wird es darauf ankommen, eine ideale Gemeinschaft zu prägen, die es unserem Volke ermöglicht, Schritt für Schritt eine geschlossene Einheit zu werden." |
Christian Giencke, Kreispräsident und MdB |
"Ich danke Ihnen für die Übersendung der Vereins-Nachrichten. Ich habe sie mit Interesse gelesen und ersehe daraus, daß im Husumer Fußballverein von 1918 versucht wird, echten Sportgeist zu fördern. Ich wünsche dem Verein weiterhin guten Erfolg bei der Erfüllung seiner Aufgaben und hoffe, daß die Vereins-Nachrichten zur Aufklärung der Mitglieder des Vereins wie aber auch der gesamten Bevölkerung wesentlich beitragen werden, um so die wertvolle Tätigkeit dieser Vereinigung besonders herauszustellen." |
Reinhold Borzikowsky, Landrat |
"Bei aller Problematik, die mit der Schaffung eines Vereins-Nachrichtenblattes verbunden ist, muß man doch offen seine Anerkennung aussprechen für die Energie und den Mut, die eine derartige Tat erfordert. Sie spricht für die Zielklarheit der Männer, die sich die Aufgabe gestellt haben, das gesamte Vereinsleben von höherer Warte aus zu durchleuchten, um alle mit den Freuden, aber auch mit den Sorgen des sportlichen Lebens, bis ins Einzelne vertraut zu machen. Daran wird und darf sich ihre Aufgabe nicht erschöpfen. Aus ihren Zielen spricht schon heute die Objektivität, die Voraussetzung ist zu einer Selbstkritik und damit Selbsterziehung als einzige Möglichkeit, um unserer Sportbewegung wieder das Ansehen und das Niveau vergangener Zeiten zu geben. Ich zweifele nicht, daß dies möglich sein wird, wenn in unseren Herzen wieder Idealismus und uneigennützige Hingabe die wirklichen Träger des sportlichen Denkens geworden sind. Mit unserer Jugend gemeinsam diese Aufgabe zu lösen, muß uns allen Verpflichtung sein. Aus ihren Zeilen möge deshalb immer gegen Freund und Feind als verbindende Brücke die Freundlichkeit und Herzlichkeit klingen, die allein in der Lage sind, die große umfassende Sportgemeinschaft zu bilden, um so mit einem weltweiten Blick alle noch schwebenden örtlichen Aufgaben im Interesse des Sports und unserer guten Stadt Husum zu lösen. Zur Lösung dieser Aufgaben wünsche ich Ihnen vollen Erfolg." |
Fritz Carstens,
Senator, Vorsitzender des städtischen Sportausschusses |
"Immer freue ich mich aufrichtig, wenn die Vereins-Nachrichten auf meinen Tisch flattern. Ich kenne diese Einrichtung aus meinem Heimatverein Viktoria Kolberg. Es wäre nur zu wünschen, daß alle Vereine unseres Kreises sich in dieser Hinsicht Husum 18 zum Vorbild nehmen, hilft doch eine Vereinszeitung die Kameradschaft der Aktiven und Passiven zu fördern und die Sportdisziplin zu heben. Es wäre eine große Freude für mich, wenn die Liga von Husum 18 im nächsten Jahr in der Landesliga spielen würde." |
Lothar Strehlow, Vorsitzender des Kreisfußballverbandes |
"Es ist mir ein Bedürfnis, den Verantwortlichen des Vereins für die Herausgabe der wunderschönen Vereins-Nachrichten zu danken. Das Blatt ist ein nicht zu unterschätzender Faktor zur Hebung der Kameradschaft, zu Werbung neuer Freunde und nicht zuletzt Bindeglied der Aktiven." |
Hermann Lex, Rotenburg i. Hann. |
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Kurt Klawitter |
Endlich einer, der helfen will
Die mehrfach ergangenen Aufforderungen an unsere älteren Mitglieder, durch Beiträge über Geschehnisse vergangener Zeiten unsere Vereinsnachrichten noch interessanter zu gestalten, haben bisher wenig Widerhall gefunden. Gerade noch zur rechten Zeit meldete sich Hermann Lex aus Rotenburg.
Wie man am letzten Beitrag sieht, war es bereits in den Anfangsmonaten schwer, die Mitglieder unseres Vereins dazu zu bewegen, durch Beiträge den Inhalt der Vereins-Nachrichten zu beleben. Daß die Vereinsnachrichten dennoch nach 25 Jahren regelmäßig erscheinen, beweist letztlich, daß sich zu guter Letzt immer wieder welche fanden, die interessante oder auch langweilige Artikel beisteuerten. |
Otto Heinrich Krüger |
Ausgabe April 1953: |
Sensationelle Meldungen |
Wie wir vom Sportförderungsausschuß zuverlässig erfahren, soll der Verein unseres Landes-Fußball-Verbandes, der den nachweislich sparsamsten Kassenwart hat, als Belohnung eine Sonderzuweisung in namhafter Höhe erhalten. Husum 18 hat die besten Aussichten.
Unser Fußball-Torwart der Liga, Karl Ernst Nehlsen, hat zufolge seiner "nicht mehr zu übertreffenden Leistungen" von einem der bekanntesten Vereine des benachbarten Auslandes ein Angebot erhalten, dorthin überzusiedeln. Geradezu bestechend sind bekanntlich seine Torabschläge.
Die am 31. Mai 1904 in Paris gegründete Fédération Internationale de Football Association (FIFA) hat unseren bewährten Schiedsrichter Hermann Bahnsen gebeten, eines der Vorrundenspiele um die bevorstehende Weltmeisterschaft in der Schweiz zu leiten. |
Kurt Klawitter |
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Wie in der nächsten Ausgabe der Vereinsnachrichten dann jedoch zu lesen war, handelte es sich bei den vorliegenden Meldungen leider nur um Aprilscherze. |
Otto Heinrich Krüger |
Ausgabe April 1955: |
Alte 18er in Amerika
Aus New York erhielten wir zu unserer größten Freude folgenden Brief:
New York, 3.3.55
Meine lieben 18er!
Zu allererst seid alle vielmals gegrüßt von einem alten 18er aus Amerika. Da ich immer die Sportzeitung von meinem lieben Bruder Walter Ingwersen bekomme, bin ich von Husum 18 gut unterrichtet! Ich wünsche Euch viel Glück und hoffe, daß Ihr die Meisterschaft erringt; ich und noch ein paar Husumer verfolgen es mit großer Spannung (Simon Koch, Hermann Lorenzen, A. Thompson und Fritz "Friedel" Kühne). Fritz "Friedel" Kühne und sein Bruder vom ETV Hamburg spielen mit gutem Erfolg bei uns (Sportschule New York). Ich gehöre dem Verein seit 1930 an. Auch ich spielte lange in der ersten Mannschaft und wurde öfter für die New Yorker Auswahl berufen. Auch bekomme ich öfter Post von meinem alten guten Freund aus Hamburg, Bernhard Petersen, den ihr wohl alle kennt. In unserem Verein sind fast alles Deutsche. In letzter Zeit bekommen wir viele von Deutschland, einige spielen in der Ersten, andere in der Reserve. Die Reserve, in der ich gerne gespielt habe, hat die Meisterschaft seit 1925 achtzehnmal gewonnen, die Erste gewann nur einmal.
Auch möchte ich Euch 18er mitteilen, daß ich Eure Vereinsnadel mit Stolz trage. - Nun habe ich hier Eure vereinsnachrichten Nr. 10 vom Februar 1955 vor mir liegen und ich lese die Geschichte von meinem alten Freund Christoph Jensen, mit dem ich öfters zusammen gespielt habe. Es steht da geschrieben: ' Das Spiel wurde ausgetragen auf der Freiheit, als der Christoph aus der Gefangenschaft gekommen war.'
Meine lieben 18er! Ich glaube, es ist dort ein Fehler unterlaufen. Ich glaube mit Bestimmtheit, daß Christoph sein erstes Spiel auf dem 'Ochsenkamp' gegen Preußen Itzehoe spielte. Das Spiel endete 4:4 (3:0 für Husum). Christoph schoß und köpfte drei Tore. Torwart war Emil Pauls, Verteidiger Franz Sülau, K. Berndt und Heinrich "Henny" Hansen, ich glaube Harry Trulsen Läufer, Rechtsaußen Rudolf "Rudi" Schubert, Halbrechter Adolf "Ogge" Classen, Hans-Dietrich "Hanne-Diede" Blunck Linksaußen, Christoph Jensen Mittelstürmer. Das sind die Namen, die ich behalten habe. Das war eine gute Mannschaft. Vielleicht kann Bernhard Petersen sich noch erinnern.
Nun meine lieben 18er, seid alle vielmals gegrüßt von Eurem alten Sportfreund und noch immer ein 18er
Willi Ingwersen
Grüßt bitte Hermann Lorenzen und alle Freunde!
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Der Vorstand |
Ausgabe Juli 1955: |
Nun erst recht! |
Die Mitglieder und die zahlreichen Anhänger von Husum 18 werden es bedauern, daß es unserer Liga nicht gelungen ist, den Aufstieg in die Landesliga zu erreichen. Diese Tatsache wiegt umso schwerer, als monatelange Vorbereitungen und härteste Arbeit vergeblich gewesen sind.
Dennoch liegt der Wert eines echten Sportlers in der Anerkennung der Leistung des besseren. Man muß eben auch mit Haltung verlieren können. Unserer Liga kann jedenfalls bescheinigt werden, daß sie mit vollem Einsatz und bestem Willen die Aufstiegsrunden durchgestanden und den Bezirk Nord würdig vertreten hat.
Ein volkstümliches französisches Sprichwort lautet: "Der König ist tot. Es lebe der König." Auch für uns und unsere Liga gilt die Devise, daß nach dem Mißlingen unseres Versuches, die Landesliga zu erreichen, kein Grund vorliegt, den Kopf hängen zu lassen. Die alte Serie ist vorüber, die neue steht bevor! Es gilt, alle Kräfte zu sammeln, um die neue Serie erfolgreich zu bestehen und den Aufstieg zur Landesliga ein Jahr später zu erreichen. |
Der Beirat von Husum 18 |
Ausgabe August 1955: |
Im Friesenstadion wird gebaut
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Wer in letzter Zeit einmal einen Spaziergang in die Mauseberge gemacht hat, dem wird bestimmt die rege Arbeit, die im Stadion herrscht, aufgefallen sein. Die Arbeit geht ihrer Vollendung entgegen. 4 Kassenhäuschen stehen bereits an den Eingängen zum Stadion. Je zwei gehören dem HFV und Frisia. Ein großer Teil der Anlage ist mit hohem Maschendraht eingezäunt. An beiden Seiten wird Stacheldraht gespannt werden, wobei jedoch die Eisenbahnseite nicht eingezäunt werden kann, da das zu große Gelder beanspruchen würde. Auch das Haus für die Umkleide- und Duschräume steht vor der Vollendung. Dabei sind vier Umkleideräume, Abstellräume für die Geräte und ein Duschraum vorgesehen.
Wenn wir aber den Rasen näher betrachten, werden wir feststellen, daß dieser in einem sehr schlechten Zustand ist. Da er lange nicht gemäht worden ist, hat sich eine filzige und harte Schicht bilden können. Kinder haben mit ihrem Ballspiel teilweise die Grasdecke zertrampelt. Nach dem nächsten starken Regen wird man daran ging, die gesamte Rasenfläche mit Walzen zu ebnen, weil sich stellenweise die Decke gesenkt hat. Die Aschenbahn ist ebenfalls nicht mehr zu benutzen, da Gras überall durchwuchert. Wir wissen aber, daß dieser Missstand jetzt ein Ende hat, und hier eine ideale Sportplatz-Einrichtung für unsere Jugend geschaffen wird. |
Wolf Dieter Auslitz |
Ausgabe April 1956: |
Grabert gewann Skatturnier |
Herberger kommt nach Husum
Wie wir von unterrichteter Stelle erfahren haben, will der Bundestrainer Sepp Herberger im April nach Husum kommen, um sich ein Spiel unserer ersten Mannschaft anzusehen. Durch die dauernden Niederlagen unserer Nationalmannschaft sieht sich der Bundestrainer gezwungen, kleinere Städte zu bereisen, um hier den Nachwuchs für die Länderspielmannschaft zu suchen.
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Leider stellte sich dann die letzte Meldung auch wieder als Aprilscherz heraus. |
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Im Anschluß an das Punktspiel gegen Schleswig 06, am 4. März hier in Husum, hatte der Spielausschuß für die aktiven Spieler ein kleines Skatturnier organisiert. Pünktlich um 7 Uhr nahmen die Spieler, die beweisen wollten, daß sie am Spieltisch genauso gut zu Hause sind wie auf dem grünen Rasen, ihre Plätze ein. Der Einsatz betrug eine D-Mark, und es wurde um 0,10 Pfennig gespielt. Leider aber war die Beteiligung an diesem kleinen Turnier nicht so, wie man es eigentlich von Seiten des Spielausschusses erwartet hatte. Um 10 Uhr stand dann der Sieger fest. Es stellte sich heraus, daß Arthur Grabert die Karten ebenso geschickt zu führen verstand wie den Ball. Ihm wurden als ersten Preis 8 D-Mark überreicht. Auf den nächsten Plätzen landeten Georg Schleger mit 6 D-Mark, Heinrich "Heini" Golde mit vier D-Mark und schließlich Karl "Kuddel" Etteldorf mit 2, 50 D-Mark.
Inzwischen waren auch die Angehörigen unserer eifrigen Skatspieler erschienen, um mit ihnen noch recht lange zu tanzen und ein paar frohe Stunden beieinander zu verbringen. Wieder einmal mehr zeigte uns diese kleine Veranstaltung, wie wichtig ist es, daß sich alle 18er mit ihren Angehörigen auch außerhalb ihres Wirkungskreises zusammenfinden. Gerade bei einem solch geselligen Abend lernt man sich kennen und schätzen; und wohl alle fühlten, daß Husum 18 eine große Familie ist. |
Wolf Dieter Auslitz |
Ausgabe Mai 1958: |
Das halbe Dutzend ist voll
Zunächst mag diese Überschrift ein wenig komisch anmuten, aber wer etwas weiterliest, wird sehr bald merken, um was es geht, nämlich um unsere Vereinsnachrichten, die nunmehr sechs Jahre bestehen.
Blicken wir noch einmal kurz zurück und erinnern uns an die unendliche Kleinarbeit, die nötig war, um dieses Blatt zum ersten Male herauszubringen. Es ist das Verdienst unseres verstorbenen Sportfreundes Kurt Klawitter, daß unsere Vereinsnachrichten über die anfänglichen Schwierigkeiten hinwegkamen und trotz finanzieller Tiefstände weiterhin bestehen blieben. Als es zum ersten Male zwölf geschlagen hatte, d.h. die ersten zwölf Monate an jedem 1. pünktlich eine "Vereinsnachrichten" erschienen war und damit unsere Zeitung ihren ersten Geburtstag feiern konnte, hatte sie längst überall Anklang gefunden und war zu einem unentbehrlichen Bindeglied in unserem Vereinsleben geworden. Das ist sie auch in den nächsten fünf Jahren geblieben, und heute nun heißt es, ihren 6. Geburtstag zu begehen. Auch in den fünf Jahren nach den ersten 12 Ausgaben hat es immer Schwierigkeiten gegeben, die das Weiterbestehen unserer Zeitung bedrohten. Als der Tod am 9. Februar unseren allseits beliebten Pressewart Kurt Klawitter für immer zu sich nahm, war wohl der schwärzeste Tag für unsere Vereinsnachrichten hereingebrochen. Unser Verein aber wollte unser Mitteilungsblatt auch weiterhin bestehen lassen und fand in Wolf Dieter Auslitz einen geeigneten Mann für die Weiterführung unserer Zeitung. Das Abitur als Ende seiner Schulzeit, setzte auch seiner Tätigkeit als Pressewart ein Ende.
Seit nun genau einem Jahr versuche ich die Arbeit meiner Vorgänger erfolgreich weiterzuführen, und die letzten 12 Ausgaben unserer Vereinsnachrichten sind aus meiner Feder geflossen. Aber wo wäre ich geblieben, wenn nicht immer wieder tatkräftige Helfer zur Seite gestanden hätten, die mir die Arbeit erleichtert haben. Ihnen an dieser Stelle zu danken, ist mir eine besondere Freude. Auch möchte ich nicht vergessen, unseren Geschäftsleuten zu danken, da sie durch ihre Annoncen wesentlich am Bestehen unserer Zeitung beteiligt sind. Für die Zukunft wünsche ich nicht nur den Vereinsnachrichten, sondern dem ganzen H.F.V. ein gedeihliches Fortbestehen.
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Walter Lorenzen, Pressewart |
Ausgabe Februar 1959: |
Fußball im Jenseits |
Die besten Fußballer kommen bekanntlich in den Himmel.
Bei Petrus läutet das Telefon. Die Hölle ist am Apparat: "Was ist, Petrus, machen wir ein Freundschaftsspiel im Fußball?"
Darauf Petrus: "Was wollt ihr denn? Wir haben doch die besten Fußballspieler!"
Des Höllensprechers Antwort: "Ja, das wissen wir. Aber alle Fußballschiedsrichter sind bei uns ...!" |
Walter Lorenzen |
Ausgabe Dezember 1959: |
4. Dezember freihalten
An eine alte Tradition anknüpfend und damit dem Wunsch vieler 18er entsprechend lädt der Husumer Fußballverein alle Mitglieder und Freunde des Vereins am 4. Dezember
ZUM VERSPIELEN
im Altdeutschen Haus bei Ulli Lange ein. Halten Sie sich also für Freitag, den 4. Dezember, frei. Gäste sind herzlich willkommen. |
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Karl Bernhard Mölck |
Ausgabe April 1960: |
Auch hier natürlich wieder ein Aprilscherz: |
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Kein Elfmeter mehr
Wie die Internationale Schiedsrichterkommission bekannt gibt, soll mit Beginn der neuen Serie eine entscheidende Regeländerung in Kraft treten. Ähnlich wie beim Handball soll es zukünftig den Spielern verboten sein, den Strafraum zu betreten. Tore dürfen also nur von außerhalb des Strafraums geschossen werden. Diese Neuregelung bedingt gleichzeitig, daß der gefürchtete Strafstoß (Elfmeter) fortfällt. |
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Karl Bernhard Mölck |
Ausgabe September 1960: |
Richtfest bei Prägers |
Je einen Richtkranz, geschmückt mit den blau-weiß-roten Farben unseres Vereins, überreichten der Vorstand und die erste Mannschaft Gerhard "Gerd" Präger beim Richtfest seines Neubaus. Gerhard "Gerd" Präger, ihm wurde kürzlich die silberne Ehrennadel verliehen, baut sein Heim in Eigenarbeit. Wir wünschen ihm und seiner Familie, daß ihnen im neuen Haus ein zufriedenes Leben beschieden sein möge. |
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Karl Bernhard Mölck |
Ausgabe Oktober 1961: |
Der Elfmeter |
Eine Aufklärung für Laien |
Der Elfmeter ist die schwerste spielerische Strafe im Fußball. Mit ihr wird ein Spieler dafür bestraft, daß er foult, so daß man's sieht. Sie wird nur für schwere Vergehen ausgesprochen, beispielsweise dann, wenn ein Spieler seinem Gegner mit dem Messer ein Auge aussticht, vorausgesetzt, daß er dies in regelwidriger Weise besorgt. In Ermangelung eines Regelverstoßes wird der Elfmeter auch etwa dann verhängt, wenn dies ein Zuschauer verlangt, sofern er eine genügend laute und überzeugende Stimme besitzt.
Elfmeter! Welch ein inhaltsschweres Wort! Für die einen bedeutet es unverhoffte Rettung, für die anderen tiefste Verzweiflung und für den Schiedsrichter das Anfordern einer Polizeieskorte.
Zur Entstehung eines Elfmeters werden gewöhnlich mindestens vier Personen benötigt: 2 Spieler, von denen der eine fällt, weil ihn der andere fällt; ein Schiedsrichter, welcher pfeift, und ein Zuschauer, welcher pfeift, weil der Schiedsrichter pfeift. Die klassische Ausgangslage für einen Elfmeter ist etwa die folgende: Ein Spieler rennt mit dem Ball und ein anderer hintendrein, ohne den Ball. Der hintere denkt: "Wenn ich ihn nur nicht foule, ist alles verloren. Wenn ich ihn aber foule, haben wir wenigstens noch die Chance eines Elfmeters, der daneben geht." Der andere denkt: "Wenn er mich nicht bald foult, ist alles verloren, denn schießen kann ich ja noch nicht in dieser Lage. Wenn er mich aber foult, haben wir wenigstens noch die Chance, den Elfmeter zu verwandeln." Und so entsteht dann der Elfmeter, womit ja beiden geholfen ist.
Sobald das wohl geschehen ist, wälzt sich der Gefoulte am Boden, möglichst überzeugend und möglichst weit in den Strafraum hinein, während der Täter etwas hastig weiterspielt und so dreinzusehen versucht, als ob nichts geschehen wäre. Der Schiedsrichter aber, auf den sich nun alle Blicke konzentrieren, überlegt sich in Eile, ob er etwas gesehen hat oder nicht. Hat er etwas gesehen, so pfeift er; hat er nichts gesehen, so pfeift er auch, denn das Wälzen wirkt doch noch etwas überzeugender als daß unbeteiligte Gesicht des Täters. Außerdem pfeifen die Zuschauer ja auch. Hat er einmal A gepfiffen, so muß er auch B pfeifen - wie das schon die Tonleiter verlangt -: Daher setzt er sich in Richtung Elfmeterpunkt in Bewegung, unterwegs vorsichtshalber einmal kategorisch Hände und Kopf ununterbrochen schüttelnd und so alle Interventionsversuche im Keim erstickend. 17,35 cm vor dem ominösen Punkt bleibt er bockstill stehen, stützt eine Hand in die Hüfte und zeigt mit der anderen in majestätischer Bewegung auf das Sägemehl. Hierauf stürzen sich 22 Spieler auf ihn. Nachdem er unverletzt wieder aus dem Knäuel aufgetaucht ist, werden die Linienrichter befragt, deren heftiges Achselzucken weithin sichtbar ist. Und so schreitet der Schiedsrichter in granitener Entschlossenheit zur Exekution. Es wird der Ball geholt, den ein Kamerad des Täters inzwischen in respektabler Entfernung versteckt hat, und aus der Mannschaft des Gefoulten wird der Schütze gewählt, wobei in lobenswerter Höflichkeit jeder zugunsten aller anderen verzichten will. Ist der Unglückliche endlich erkoren, so begibt er sich gemessenen Schrittes zur Richtstätte, putzt sich den einen Anlauf und ... verschießt. |
(Aus dem Cluborgan des FC Aarau) |
Ausgabe Januar 1964: |
Zum Jahreswechsel 1963/64 |
"Rummel, rummel, rutsche ..."
Ja, liebe Achtzehner, nun ist es wieder soweit! Bei der Abfassung dieses kleinen Artikels steht das Weihnachtsfest kurz vor der Tür und das bedeutet gleichzeitig, daß das Jahr 1963 mit Riesenschritten seinem Ende zugeht. Wir wünschen Euch, Euren Familien und allen uns nahestehenden Sportfreunden daher alles nur erdenklich Gute für das Jahr 1964!
In unserer alten kleinen und lieben Stadt feiern wir die Feste noch wesentlich bewußter und intimer im Kreise unserer Angehörigen als in den Großstädten mit ihrem Lärm und ihrer Hast. Hier gibt es noch verträumte und stille Straßen und vieles erinnert doch noch an geruhsame und zufriedene Zeiten.
"Rummel, rummel, rutsche, |
Krieg ik nich een Futsche? |
Krieg ik een, dann bliev ik stahn, |
Krieg ik twee, dann will ik gahn, |
Krieg ik dree, dann wünsch' ik Glück, |
dat de Köksch mit de Futschens ut de Schosteen flüch!" |
Bei diesen Worten kann man sich vorstellen, wie einst nach einem hilden 31. Dezember - vor ca. 100 Jahren, als das kleine Lied entstand, waren die Geschäfte auch an solchem Tage noch bis 8 oder 9 Uhr abends geöffnet - die Kinder die Rückkehr des Vaters ersehnten oder darauf warteten, daß er die Ladentür schloß, damit sie dann mit ihren Eltern "Altjahrsabend" feiern konnten. Der Silvesterpunsch und die Futschens standen meistens schon dampfend auf dem Tisch und harrten der frohen hungrigen Gesellschaft. Bei dem lustigen Geschmaus drang dann oft von der Straße her das Singen von Kindertrupps ins Zimmer "... rummel, rummel, rutsche ..." Aber das ist alles weniger geworden! Wer liest daher nicht gern in geruhsamen Stunden - insbesondere "zwischen den Tagen" von Weihnachten bis Neujahr - aus solch' vergangener schöner Zeit? So meine ich, daß diese Tage immer unserer Familie gehören müssen. Dabei sollten wir einmal den Alltag vergessen und gerade dann Kraft für das schöpfen, was vor uns liegt. Das wünschen wir all' denen, die diese kleine Schrift in die Hand nehmen, um dann mit neuem Mut und bester Zuversicht das neue Jahr zu beginnen.
Im Übrigen - um das abschließend noch zu erwähnen -, wir waren mit der sportlichen Ausbeute, d.h. mit den Leistungen unserer Mannschaft, sehr zufrieden. Ob mit der Liga, unserer Reserve, den Jugend-, Schüler- und Knabenmannschaften oder mit der Tischtennisabteilung. Die Ergebnisse waren in diesem Jahr im Allgemeinen besser als 1962. Unsere Ligamannschaft ist - soweit es die letzten Jahre betrifft - noch nie so gut wie heute gewesen. Das können wir auch dann sagen, wenn einige Spiele unerwartet verlorengingen. Auf Jeden Fall: "Wir vertrauen ihr!"
Wir danken allen, die dem HFV von 1918 die Treue hielten, die Sonntag für Sonntag seine Farben vertraten und jenen, die uneigennützig und selbstlos ein Ehrenamt im Interesse des Vereins ausübten.
Husum, im Dezember 1963 |
Karl Krieger, 1. Vorsitzender |
Ausgabe Dezember 1964: |
Wer hat Lust zum Kegeln? |
Auf vielfachen Wunsch hat der Vorstand beschlossen, eine Kegelabteilung ins Leben zu rufen. Ob die Kegelabteilung nur für unsere Frauen oder nur für die Männer oder auch "gemischt" aufgebaut werden soll, wird die Beteiligung ergeben. Wir bitten alle Interessenten, auch solche, die nicht dem Verein angehören, sich beim ersten Vorsitzenden Werner Denckmann oder beim zweiten Vorsitzenden Hans "Hansi" Schöning zu melden. Sie werden dann über die Einzelheiten informiert.
Und nun "Gut Holz" für Husum 18! |
Eckhard "Ecki" Sers |
Ausgabe Mai 1965: |
Fahrt nach Grenoble (Südfrankreich) |
Während unsere Vereinszeitung hier in Husum erscheint, befinden sich 38 Sportler unseres Vereins in Grenoble in Südfrankreich. Bereits im August vorigen Jahres wurde unsere Liga-Mannschaft und unsere Tischtennis-Mannschaften vom Football Club Sportive - FCS Grenoble - über unseren dritten Vorsitzenden Dr. Erwin "Pütten" Kraatz eingeladen. Durch die Förderung des Deutsch-Französischen Jugendwerks konnte die Fahrt ermöglicht werden. Aber auch die Stadt Husum, der Kreis Husum und der Grenzfriedensbund unterstützten unser Vorhaben.
Am 30. April um 20 Uhr wurde die Fahrt mit dem Bus angetreten, die über Hamburg - Freiburg - Basel - Lausanne - Genf - Chambery nach Grenoble führt.
Auf der Hinfahrt wird vom 1. auf den 2. Mai in einem Hotel in Offenburg übernachtet, bevor es dann in den frühen Morgenstunden des 2. Mai weitergeht. Hier wird wohl der schönste Teil der Fahrt zurückgelegt, die etwa 60 km lange Fahrt entlang am Genfer See. Dieser einmalige Anblick wird wohl vielen unvergessen bleiben.
Mit Genehmigung des Deutschen Fußball-Bundes wird unsere Liga 2 Spiele im Raume Grenoble austragen. Die Tischtennisspieler werden in der Jugend- und Senioren-Klasse an den Start gehen. Außerdem ist vom FCS Grenoble ein umfangreiches Besichtigungsprogramm ausgearbeitet worden. Für unsere 18er Jungen wird diese Fahrt ein einmaliges großes Erlebnis werden. Wenn alles programmgemäß klappt, wird die Rückkehr am 8. Mai in Grenoble angetreten. Die Nacht vom 8. auf den 9. Mai wird in Schwetzingen verbracht, bevor dann die Heimreise am 9. Mai in den Abendstunden in Husum endet. |
Eckhard "Ecki" Sers |
Ausgabe Juli 1965: |
Der Aufstieg gelang
Wir alle sind glücklich, denn nach einer langen Anlaufzeit ist es uns gelungen, den Aufstieg zur höchsten Amateurklasse in Schleswig-Holstein zu schaffen. Die vielen Glückwunschtelegramme, Schreiben, Karten, Blumen und Telefonanrufe aus allen Teilen Schleswig-Holsteins zeigen uns, daß wir viele Freunde haben, die sich mit uns über den Aufstieg gefreut haben.
Es ist der Erfolg einer Jahresarbeit, jedenfalls sieht es so aus. Die Punktspiele in der zweiten Amateurliga beginnen im August und enden im April/Mai des darauffolgenden Jahres. Die Vereine, die die ersten beiden Plätze einnehmen, dürfen im Mai und Juni an den Aufstiegsspielen teilnehmen. 12 Mannschaften nehmen daran teil und drei davon steigen in die erste Amateurliga auf. Es ist einfach gesagt, aber schwer getan. Wenn es dann endlich geschafft ist, so ist es ein Erfolg, der durch jahrelange Arbeit vorbereitet worden ist. Schon in der Jugendabteilung beginnt der Weg des späteren Ligaspielers. Die Verantwortlichen in den Spielausschüssen, im Vorstand und insbesondere auch die Aktiven müssen viel Idealismus und Vereinstreue aufbieten, um das große Vereinsschiff durch die Klippen zu bringen, wenn mal nicht das gewünschte Ziel erreicht wird. Wir sind die Glücklichen, die den Erfolg errungen haben. Und alle unsere Freunde, die dabei waren in Eichholz und vor allem in Eutin, waren glücklich über die erkämpften Siege. Heute möchte ich allen danken, die durch ihre Vereinstreue dazu beigetragen haben, daß unsere erste Mannschaft nunmehr in der ersten Amateurliga spielt.
Wir wissen, daß die Arbeit es jetzt richtig losgeht. Eine höhere Spielklasse verlangt noch mehr Arbeit und Organisation. Die Fahrten für unsere Liga am Sonntag werden länger sein und das Training wird härter werden. Wir sind nicht aufgestiegen, um ein Gastspiel zu geben, sondern wir wollen alles tun, um in der Amateurliga bestehen zu können. Wir wissen, daß es schwer sein wird, und wir machen uns keine falschen Vorstellungen. Wenn das Husumer Sport Publikum und dabei unterstützt, sollte der gemeinsame Weg zum Erfolg führen. |
Werner Denckmann, 1. Vorsitzender |
Ausgabe August 1967: |
Kurz berichtet:
Während des Clubkegelns schraubte unser Kegel-Obmann Karl-Heinz Lund den seit dem 20. März 1966 bestehenden Rekord von 756 Holz unseres Keglers Gerhard Schulz auf die beachtliche Holzzahl von 763.
So leicht wird diese Holzzahl wohl vorerst nicht zu erreichen sein! |
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Dieter Schladetzky |
Ausgabe November 1968: |
Die 18er Familie feierte ihren "Jubiläumsball" |
Höhepunkt und Schluß der Jubiläumsfeierlichkeiten bildete der große Jubiläumsball des Husumer Fußballvereins von 1918 am 26. Oktober im Parkhotel Thordsen.
Das Jubiläumsjahr hatte mit sportlichen Wettkämpfen aller Sparten begonnen, die im Juni mit einem großen Festkommers ihren Fortgang nahmen. Der wirkliche Höhepunkt aber war der Jubiläumsball. Der Festausschuß hatte die große Kongreßhalle des Parkhotels Thordsen wunderbar hergerichtet. Von der Decke hingen Fußbälle herab, die einmal mehr demonstrierten, daß hier ein Fußballverein sein Fest feiert. Hübsch war auch der Einfall, die Decke optisch etwas herunterzuholen, indem man einige Wolken hervorgezaubert hatte.
Im Auftrage des Landessportverbandes übermittelte Oberstudienrat Sierwald unserem Vorsitzenden Werner Denckmann den Ehrenschild des Landessportverbandes. Er übergab ferner die mit dem Ehrenschild verbundene Urkunde und der Jugendabteilung einen Fußball mit der Bemerkung, daß sie den Ball oft ins andere Tor setzen, jedoch ihr eigenes Tor sauber halten möge.
Werner Denckmann dankte in seiner Begrüßungsansprache allen Spendern für die großzügigen Geschenke zur großen Tombola. Sie hätten das Fest mitfinanziert. Etwa 200 Firmen aus dem ganzen Bundesgebiet hätten an der Jubiläumsfeier teils mit Glückwünschen, zum großen Teil jedoch mit Spenden Anteil genommen.
Die Kapelle Kurt Wittig aus Hamburg übernahm dann das "Training" der Festteilnehmer und ganz besonders und unserer Liga-Mannschaft, die sich von einer ständigen "11-Meter-Qual" erholen mußte.
Die Stimmung war schon zu sehr früher Stunde auf Hochtouren. Ja, im Feiern war Husum 18 schon immer ganz groß!
Zum Schluß waren sich alle einig, einige sehr schöne Stunden bei Husum 18 verbracht zu haben. |
Dieter Schladetzky |
Ausgabe Januar 1970: |
Der Weihnachtsmann kam zum Training
Das war eine Überraschung für die Knabenabteilung unseres Vereins. Mitten beim Training erschien der Weihnachtsmann, schwer beladen mit Fußbällen, Fußballhemden mit Abzeichen, Stutzen, Gesellschaftsspielen und sonstigen Sachen. Dabei hatte man bereits gehört, daß eine Weihnachtsfeier im üblichen Sinne nicht stattfinden sollte, da Weihnachten doch in erster Linie das Fest der Familie sei. Umso mehr war man erfreut, daß die beiden Betreuer der Knabenabteilung Gerhard "Gille" Eckmann und Reimer Seifert kurzerhand den Weihnachtsmann zum Trainingsabend holten. Hier wurden nicht nur die Geschenke verteilt, sondern jeder mußte schon Leistung zeigen, um eines der schönen Geschenke zu erhalten. Im Tor stand der ehemalige Ligatorwart Eckhard "Ecki" Sers. Wer bei ihm einen Elfmeter unterbringen konnte, sammelte Pluspunkte für die Geschenk-Verteilung. Torwart Eckhard "Ecki" Sers erhielt für tolle Glanzparaden den Beifall der Knaben. Aber auch mit Korbballwerfen und Wettlaufen wurden Punkte errungen. Die Begeisterung war groß und wer zum Schluß noch einen Fußball mit der persönlichen Widmung von Fritz Walter erhielt, war glücklich für diese Weihnachtsüberraschung. Bei der abschließenden Geschenk-Verteilung überbrachte unser erster Vorsitzender, Werner Denckmann, die Grüße des Vorstandes und des Förderkreises und wünschte allen Knaben ein frohes Weihnachtsfest sowie für das kommende Jahr Gesundheit und viel Erfolg beim Fußballspielen. |
Otto Heinrich Krüger |
So viel aus vergangenen Tagen. Und nun wieder zu aktuellen Themen. |
Otto Heinrich Krüger |
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Mai 1977 
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Husum 18 / Medien |
Auf der Jahreshauptversammlung von Husum 18 ehrte der 1. Vorsitzende Werner Denckmann mehrere Mitglieder mit Vereinsnadeln: Johannes "Hanni" Michaelsen, Karl-Heinrich "Heiner" Timm, Walter "Scharre" Petersen, Rolf Suhl, August "Aue" Carstens, Svend Andresen, Dieter Schladetzky, Ernst-August "Caschi" Carstens, Hans Scholz. Foto: Walter Nehm |
Husum 18 hat Sorgen mit den Zuschauern |
1976 erneut geringere Besucherzahl / Positivum: Extrem niedrige Zahl an Sportunfällen |
HUSUM / hn - Auch im Berichtszeitraum 1976 hat Husum 18 erneut einen Rückgang der Zuschauerzahlen zu verzeichnen gehabt. Das ging aus dem Jahresbericht des ersten Vorsitzenden Werner Denckmann hervor, den dieser auf der letzten von nur 56 Mitgliedern besuchten Jahreshauptversammlung hielt. Trostpflaster für den Verbandsligisten Nord: nur neun Meldungen über Sportunfälle im Vorjahr.
Werner Denckmann ging in seinem Tätigkeitsbericht unter anderem auf den Bau des Jugendheims im Friesenstadion ein. Der erste Vorsitzende, der das Vorhaben anhand mitgebrachter und ausgehängter Pläne erläuterte, gab der Hoffnung Ausdruck, daß das neue Husum-18-Jugendheim zum 60. Vereinsjubiläum im Jahre 1978 fertiggestellt sein würde.
Der erste Vorsitzende sprach auch noch einmal "zur Klarstellung" den Bau der Trainingsplätze in Schockedahl an. Die seinerzeit aus Kreisen um den SV Rödemis angegriffenen Husumer Fußballvereine Husum 18 und Frisia hätten nicht - wie behauptet worden sei - den Bau von Tennisplätzen zu verhindern versucht, sondern lediglich zu bedenken gegeben, daß die Fußballer des Rödemisser Vereines nicht auf den für Husum 18 und Frisia zugedachten Schockedahler Plätzen mittrainieren könnten, wenn ihr eigener Verein auf der ihm vorbehaltenen Fläche anstatt eines Fußballtrainingsfeldes Tennisplätze anlegen lasse.
"Erfreulich" ist nach den Worten Denckmanns, daß im letzten Jahr erstmalig beim Landessportverband eine Versicherung für diejenigen Mitglieder abgeschlossen habe werden können, die ihre Fahrzeuge für Fahrten zu Sportveranstaltungen dem Verein zur Verfügung stellen. Bei eigenem Verschulden im Falle eines Unglücks übernehme die Versicherung bis zu einer bestimmten Summe die Begleichung der Schäden am eigenen Fahrzeug.
"Erfreulich" ist auch eine Nachricht für die Schwimmabteilung von Husum 18, die zusammen mit dem TSV 1875 betrieben wird. Nachdem schon im letzten Jahr die Stadt Husum einen Teil der Bahngeldkosten übernommen hatte, hat der Verein, Denckmann zufolge, in den letzten Tagen vom Kreis Nordfriesland ein gleichlautendes Schreiben erhalten. Dadurch sei der Verein der Sorge um die Aufbringung der Bahngelder jetzt völlig enthoben.
Ein "für einen Verein in der Größenordnung von Husum 18 seltenes Jubiläum", das in diesem Monat begangen wird, wurde vom 1. Vorsitzenden besonders hervorgehoben: 25 Jahre alt werden die Monat für Monat erscheinenden Vereinsnachrichten, deren 300. Herausgabe soeben fertig wurde. Der Pressewart und 1. Schriftführer von Husum 18, Otto Heinrich Krüger, stellte eine Jubiläumsausgabe zusammen mit einem Rückblick. Der Initiator war seinerzeit Kurt Klawitter gewesen, der auch die ersten Jahre für das Erscheinen der "Vereinsnachrichten" verantwortlich zeichnete. Nach seinem überraschenden Tode drohte im Jahre 1955 bereits das "Aus" für das vereinsinterne Mitteilungsblatt. Doch dann fanden sich immer wieder Mitglieder bereit, die Erstellung zu übernehmen. Seit nunmehr acht Jahren - der längsten Zeit im Vergleich zu den Vorgängern - werden die Nachrichten vom Pressewart Krüger herausgegeben. Einen besonderen Dank übermittelte der 1. Vorsitzende den zahlreichen Husumer Firmen, die seit 1952 mit ihren Inseraten die Finanzierung der Vereinsnachrichten ermöglichten.
Im Anschluß an den Tätigkeitsbericht wurden zahlreiche Mitglieder geehrt. Die silberne Vereinsehrennadel erhielten Rolf Suhl, Johannes Michaelsen und (für mehr als fünf Jahre Spielen in der I. Tischtennismannschaft) Karl-Heinrich Timm. Mit der gleichen Auszeichnung wurden auch Dr. Joachim Articus, Karl-Wilhelm Möller, Heinz Mundt und Horst Wagner geehrt, die jedoch aus gesundheits- und beruflichen Gründen nicht erscheinen konnten. Die goldene Ehrennadel erhielten Svend Andresen, Walter "Scharre" Petersen, Hans Scholz, August Carstens und Ernst August Carstens. Dieter Schladetzky wurde mit der gleichen Auszeichnung für langjährige Funktionärstätigkeit geehrt. Ebenfalls "Gold" wird den Mitgliedern Alfred Kissner, Johann Kratovil, Hans Wilhelm "Willi" Ohrt, Erwin Panten, Johannes Wulff und Hugo Hansen zu einem späteren Zeitpunkt verliehen werden, sie hatten an der Jahreshauptversammlung nicht teilnehmen können.
Dem Kassenbericht des 1. Kassierers [Carl-Anton] Christiansen war zu entnehmen, daß das letzte Rechnungsjahr mit einem Überschuß von 700 DM abgeschlossen werden konnte, so daß die vorher eingeplante Entnahme aus der Rücklage nicht zu erfolgen brauchte
Die Berichte der Obmänner brachten durchweg Erfreuliches: Nach dem schlechten Start in der Hinrunde konnte sich die I. Fußballmannschaft bis ins obere Tabellendrittel der Verbandsliga Nord vorkämpfen. Die Reserve hat sogar noch Meisterschaftschancen, sie liegt zur Zeit auf dem 3. Tabellenplatz in der Kreisliga Süd.
Nicht ganz den Erwartungen entsprach das Abschneiden der Jugendmannschaften. Kamen im letzten Jahr noch einige Mannschaften zu Meisterehren, so hat kurz vor Saisonende in diesem Jahr keine Jugendelf mehr Aussichten, noch Meister zu werden. Andererseits braucht - wie so oft in den Vorjahren - auch mit keinem Abstieg gerechnet zu werden, so daß hier wieder eine Aufwärtstendenz zu verzeichnen ist.
Die größten Erfolge verzeichneten die Kegler. Nach einem spannenden Entscheidungskampf gegen Blaugelb Schleswig konnte die I. Herrenmannschaft Meister werden und damit in die Landesliga aufsteigen. Die I. Damenmannschaft wurde Vizemeister und steigt in die neugegründete Verbandsliga auf. Bis auf die II. Damenmannschaft, die in die Kreisliga absteigen muß, belegten die anderen Mannschaften ebenfalls vordere Plätze, die jedoch zu keinem weiteren Aufstieg berechtigen. Daneben holten sowohl die Damen als auch die Herren den Dethlefsen-Pokal. Erstmalig veranstaltete Husum 18 in diesem Jahr ein landesoffenes Paarturnier, das von Spitzensportlern aus ganz Schleswig-Holstein besucht wurde und große Resonanz fand. Die Stadtmeister kamen im letzten Jahr ebenfalls aus den 18er Reihen. Walter Franke bei den Herren, Inge Jacobsen zum vierten Male bei den Damen und Peter Schöning zum dritten Male bei den Junioren errangen die Meistertitel. Bei den Damen A wurde Renate Denckmann Vizemeisterin.
Einen starken Zuwachs kann die Gymnastikabteilung verzeichnen, der mehr als 40 Damen angehören, von denen regelmäßig mehr als 25 an den Übungsabenden teilnehmen.
Nicht ganz so erfreulich war der Bericht des Tischtennisobmannes [Heinz-Dieter] Senger. Durch berufliche Abwesenheit gab es teilweise Aufstellungsschwierigkeiten, die zu unnötigen Punktverlusten führten. Ein Klassenerhalt der I. Mannschaft wird in der 2. Bezirksklasse nur mit etwas Glück zu erreichen sein.
Auch die Damenfußballerinnen klagen zur Zeit über zu wenig Neuanmeldungen. Zwar konnte ein guter Mittelplatz in der letzten Saison erreicht werden, doch fehlt der jüngere Nachwuchs, um die Mannschaft wieder aufzufrischen. Trainiert wird übrigens mittwochs in der Zeit von 18 bis 19.30 Uhr im Friesenstadion.
Eine Leistungssteigerung ist in der Schwimmabteilung zu verzeichnen. So konnten bei mehreren Wettbewerben vordere Plätze belegt werden. In der letzten Woche wurden bei den Kreismeisterschaften drei erste Plätze und mehrere zweite und dritte Plätze belegt.
Nachdem Wolf-Dieter Horst noch einen kurzen Bericht über die Nachwuchssorgen der Schiedsrichter abgegeben hatte, wurde auf Vorschlag des Ehrenmitglieds Hans Weinstein dem Gesamtvorstand Entlastung erteilt, ehe zu den Neuwahlen geschritten wurde. Der 2. Vorsitzende Arfast Carstens wurde in seinem Amt bestätigt. Der im letzten Jahr kommissarisch eingesetzte 1. Kassierer Carl-Anton Christiansen wurde für zwei Jahre gewählt. Wiedergewählt wurde Eckhard Reckstadt als 2. Schriftführer. Nach vielen Jahren gab es bei der Besetzung von zwei neuen Beisitzern wieder einmal eine Stimmzettelwahl. Sowohl die bisherigen zwei Beisitzer Horst Weber und Walter Franke als auch der vorgeschlagene Dieter Schladetzky kandidierten. Von 50 gültigen Stimmen erhielt Horst Weber 49 Stimmen, gefolgt von Dieter Schladetzky mit 32 Stimmen. Beide wurden in den Vorstand aufgenommen. Neuer Kassenrevisor wurde Renate Reckstadt.
Für den nicht mehr kandidierenden Konrad Görsch wurde der bereits in der Fußballabteilung gewählte Fußballobmann Reinhard Grünhoff in seinem Amt bestätigt. Grünhoff beendet voraussichtlich am Ende der Saison seine aktive Fußballerlaufbahn. Die Betreuerin der Gymnastikabteilung, Norma Kersten, und der Schiedsrichterobmann Horst Kersten wurden ebenfalls in ihrem Amt bestätigt.
Nach der Genehmigung des Haushaltsvoranschlags appellierte unter Punkt Verschiedenes der Beisitzer Horst Weber an alle Mitglieder, sich für den Bau des neuen Jugendheims zur Verfügung zu stellen. Um die Kosten möglichst niedrig halten zu können, müsse der Verein nach der Erstellung des Rohbaus durch die Stadt den Innenausbau teilweise in Eigenhilfe vornehmen. Hier sei jede helfende Hand willkommen, die tatkräftig zupacken könne. In diesem Zusammenhang erwähnte der 1. Vorsitzende noch eine geplante Bausteinaktion, durch die ein Teil der Kosten zur Finanzierung aufgebracht werden solle. Ein entsprechender Ausschuß sei bereits gebildet worden und werde in Kürze seine Arbeit aufnehmen.
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Husumer Nachrichten - 16./17.05.1977 |
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